Das neuste Mitglied der Flotte des Technischen Hilfswerkes (THW) in Calbe ist ein Kleinbus. Dieser ist eines von zwei Fahrzeugen, die in den vergangenen Monaten in der Saalestadt ihr neues Zuhause fanden.
Der Kleinbus soll vor allem eingesetzt werden, um die Helfer zum Einsatzort oder davon weg zu bringen“, sagt Christian Reichelt. Der Ortsbeauftragte in Calbe freut sich wie die anderen Helfer über den Zuwachs in der Garage. Denn als Bundesorganisation, zu denen das THW gehört, dauern Ersatzbeschaffungen in der Regel sehr lang, wie er aus der jahrelangen Mitgliedschaft weiß. Über den Kleinbus im schicken Blau haben sie sich besonders gefreut, weil auch die Jugendgruppe das Fahrzeug für die Ausbildung und die Treffen in Zukunft nutzen kann und soll. Der Zusammenhalt in der Nachwuchstruppe habe in den zurückliegenden beiden Corona-Jahren immer wieder etwas gelitten, ist sich Christian Reichelt sicher. Als die Dienste abgesagt werden mussten, hätten sich einige Jugendliche von der Mitarbeit beim THW auch ein Stück weit verabschiedet. „Das wollen wir nun wieder aufholen und bei der Jugendarbeit wieder mehr in Zukunft punkten“, kündigt er an.
Über die Jugendarbeit rekrutiert auch das Technische Hilfswerk seine Helfer für die Zukunft. Kinder und Jugendliche werden hier schon frühzeitig von der Hilfsorganisation und dem Klima in den Standorten geprägt. Dabei weiß der Ortsbeauftragte genau wovon er spricht. Er sei auch über die Jugendorganisation zum Technischen Hilfswerk gekommen und später auch dabei geblieben. Die Personalstärke ist ein Thema, welches auch die Bundesorganisation längst erkannt hat. Die Ortsverbände sind schon seit längerer Zeit angehalten, hier mehr Arbeit, Zeit und Kraft in die Gewinnung neuer Mitglieder zu investieren. Während der Corona-Pandemie war dies kaum möglich. Denn auch dem THW war es nicht möglich zu üben, oder seine Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.
Dabei zeigt sich am Standort Calbe, wie die Bundesorganisation ihr Hilfswerk in der jüngeren Vergangenheit ausbaut und technisch modernisiert hat.
Noch im vergangenen Jahr hat die Ortsgruppe ein neues Führungsfahrzeug für den Zugtrupp erhalten. Der Kleinbus ist für den Einsatz ausgestattet und erlaubt es den Führungskräften, die Einsatzsituation an Tafeln und moderner Ausrüstung abzubilden, um Einsatzentschlüsse zu treffen.
Daneben hat sich das THW bundesweit neu organisiert und die Ortsverbände so aufgestellt, dass vor allem fachgerechte Hilfe bei schweren Unwetterschäden zeitnah erfolgen kann. Die 30 aktiven Helfer sind in zwei Fachgruppen organisiert und waren in den vergangenen zwei Jahren bei vielen Gelegenheiten gefragt.
Aktuell kommen die Helfer in den blauen Uniformen immer häufiger zum Einsatz nach Wohnungsbränden. „Bevor die Polizei mit der Ursachenforschung beginnt, wird in der Regel das THW angefordert, um die ausgebrannten Wohnungen zu sichern“, schildert er.
Diese Entwicklung sei noch relativ neu, dass das THW hier öfter angefordert werde, weil es dazu zwischen Bund und Ländern erst eine entsprechende Vereinbarung gegeben habe.
Dank der schweren Technik ist das technische Hilfswerk sehr gut auf die Sicherung von instabilen Gebäuden vorbereitet und ausgerüstet. „Regelmäßig üben die Helfer den Einsatz der verschiedenen technischen Hilfsmittel, um im Einsatzfall prompt und zeitnah Hilfe leisten zu können“, sagt der Reichelt.