Unzählige Helfer haben im Juni in der Saalestadt an der Hochwasserfront gekämpft. Drei dieser engagierten Helfer erhalten heute in Magdeburg von Ministerpräsident Reiner Haseloff die Flutnadel verliehen.
Nein, tatkräftige Unterstützung ist nicht nur reine Männersache. Das hat Anita Straßburg während der Flutkatastrophe bewiesen. "An vielen Tagen war sie mit dabei, als bei hohen Temperaturen unzählige Sandsäcke gefüllt werden mussten", lobt Ordnungsamtsleiter Rainer Schulze und ergänzt: "Das ist harte Arbeit - und das mit 72 Jahren. Das ist nicht selbstverständlich." Zumal das Wohnhaus der Rentnerin an der Magazinstraße von den Saalefluten nicht direkt betroffen war. Außerdem stellte sich die Calbenserin als Deichwache zur Verfügung.
"Mein Handeln ist eigentlich nichts Besonderes. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit gewesen."
Anita Straßburg war einst als Lehrerin in der Heine-Schule auf dem Kirchplatz tätig und zog nach deren Schließung mit Kollegen und Schülern Anfang der 1990er Jahre in die Sekundarschule an der Feldstraße. Zuletzt unterrichtete sie Deutsch und Mathematik, 2002 ging sie in Rente. Anita Straßburg freut sich über die Auszeichnung, auch wenn sie heute in Magdeburg etwas aufgeregt die Flutnadel aus den Händen von Ministerpräsident Reiner Haseloff entgegennehmen wird. Allerdings sieht die sportliche Seniorin, die viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, in ihrem Handeln nichts Besonderes: "Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit gewesen". Ihr Motto: Da anpacken, wo Hilfe gebraucht wird.
Christoph Weigelt gehört ebenfalls zu den Geehrten. Der 28-Jährige ist neu gewählter Vorsitzender des Calbenser Ortsverbandes des Technischen Hilfswerkes (THW). Der Calbenser zeigte sich überrascht von der Nachricht. "Ich fühle mich durch die Auszeichnung sehr geehrt", sagt Weigelt. Er war als Fachberater in den Krisenstäben von Calbe und Salzlandkreis eingesetzt - als Verbindungsglied zwischen Stäben und THW. Dort hat er den Einsatz von rund 600 THW-Kräften aus 65 Ortsverbänden gemanagt. Mehr als zwei Wochen war er dazu täglich an den Einsatzstellen des THW in Calbe, Barby und Schönebeck. Die meiste Zeit verbrachte er im Katastrophenschutzstab des Landkreises.
Der dritte Geehrte ist Uwe Wirth, der im Februar seinen 60. Geburtstag feiert. Für den langjährigen Ortswehrleiter ist es bei Weitem nicht das erste Hochwasser, aber wohl das bislang schwierigste in seiner Amtszeit gewesen. Das Feuerwehrdepot an der Arnstedtstraße wurde zum Einsatzzentrum für den Stab für außergewöhnliche Ereignisse umfunktioniert, da sich die Saale den Weg ins Rathaus bahnte.
(Text und Bild: Volksstimme)