Calbe - Schon im Januar werden sich die Helfer des Technischen Hilfswerkes auch in Calbe intensiver mit der Frage beschäftigen, was im Falle eine längeren Blackouts zu tun sein wird.
Das sagt Christian Reichelt, der als Ortsbeauftragter dem Ortsverband in der Saalestadt vorsteht. Bereits in den vergangenen Wochen haben sich die 35 Einsatzkräfte des Ortsverbandes mit dem Thema beschäftigt, schildert er. Dabei sei es um viele Fragen gegangen. Der Stützpunkt am Rande der Stadt sei auf einen längeren Stromausfall vorbereitet und könne mit der zur Verfügung stehenden Technik versorgt werden, sagt er.
Wichtige Infrastruktur versorgen
Bei einem längeren Stromausfall geht es aber nicht nur darum, den eigenen Stützpunkt mit Energie zu versorgen. Es geht dann vor allem darum, die wichtige Infrastruktur in der Gesellschaft weiter zu versorgen, bis dies aus dem Netz wieder möglich ist.
Außerdem haben die Helfer sich verständigt, wie lange die Ausrückezeit in einem solchen Einsatzfall sein soll, erklärt er. Zwar sei es immer noch sehr unwahrscheinlich, dass der Strom über einen längeren Zeitraum ausfällt. Dennoch müssten sich gerade die Hilfsorganisationen im Vorfeld damit befassen, damit sie im Einsatzfall genau darauf vorbereitet seien, macht er deutlich. Die Hilfsorganisationen bereiten sich auf viele möglichen Einsatzszenarien vor und wissen nie, ob sie eintreten.
Einsatzreiches Jahr
In den vergangenen 25 Jahren seit der Gründung bleibt den Helfern vor allem das vergangene Jahr in langer Erinnerung. Nicht nur feierten die Einsatzkräfte hier den 25. Geburtstag seit der Gründung des Ortsverbandes. Das vergangene Jahr war zudem das einsatzreichste Jahr seit der Gründung.
Das lag vor allem an der Corona-Pandemie. Zu Jahresbeginn waren die blauen Einsatzfahrzeuge oft im Land unterwegs, um Ausrüstung und Impfstoffe im Land zu verteilen. Das Land setzt hier auf die Helfer des THW. Besonders die Calbenser machten sich hier innerhalb der Ortsverbände einen Namen und übernahmen sehr viele Einsätze.
Fortwährende Aus- und Weiterbildung
Die Einsatzhäufigkeit sei nun wieder auf das vor der Corona-Pandemie übliche Maß reduziert worden, bestätigt Christian Reichelt. Der Ortsverband beschäftige sich vor allem weiter in der Aus- und Fortbildung, um im Einsatzfall optimal aufgestellt zu sein. Auf der Suche sind die Helfer dabei immer nach Menschen, die sich ehrenamtlich ebenso für die Gemeinschaft einsetzen wollen. Sie müssen dazu nicht aus Calbe kommen, sondern können auch aus anderen Städten und Gemeinden in der Umgebung kommen.
Die Hilfsorganisation ist eine Bundeseinrichtung. Zum Einsatz kommt sie in der Regel nur bei großen Schadenslagen und Katastrophen. Schwerpunkt ist dabei, die öffentliche Infrastruktur wieder in Gang zu setzen oder vor Schäden zu bewahren.
Sichern von Brandstellen
In jüngerer Zeit kommen die Helfer allerdings auch immer mal wieder nach Wohnungsbränden zum Einsatz. Die Polizei ruft dann das THW, wenn es darum geht, Brandstellen zu sichern, bevor die Fachleute der Kriminalpolizei die Brandstelle in Augenschein nehmen können. Das ist seit einigen Jahren leichter möglich, weil der Bund nicht mehr jede Anforderung in Rechnung stellt. Auch Kommunen können inzwischen viel einfacher die Unterstützung der blauen Helfer anfordern, ohne später große Rechnungen bezahlen zu müssen. Bundesweit wird das THW seit einiger Zeit umstrukturiert und weitgehend gleich ausgerüstet. Damit sollen die Einheiten viel effektiver Hilfe bei Einsätzen leisten können. Klassisch kommen die Helfer beispielsweise bei Hochwasser zum Einsatz. Denn das THW verfügt über Hochleistungspumpen, die eine große Menge bewegen können. Das unterscheidet sie von den Feuerwehren. Deren Pumpen müssen vor allem einen löschfähigen Strahl erzeugen. Die Wassermenge ist dabei weniger wichtig.