So viele Einsätze wie noch nie zuvor

Naturkatastrophen wie die Flut im Ahrtal sowie die Corona-Pandemie beschäftigten die Calbenser Ortsgruppe. Die Corona-Pandemie bringt für die Helfer beim Technischen Hilfswerk in Calbe eine Einsatzflut. Noch nie hatte der Ortsverband seit seiner Gründung mehr zu tun, sagt Christian Reichelt.

In der 25-jährigen Geschichte des Ortsverbandes des Technischen Hilfswerkes (THW) in Calbe habe es nie mehr Einsätze in einem Jahr gegeben. Das sagt Christian Reichelt. Er ist seit dem vergangenen Jahr der neue Ortsbeauftragte. Lange Zeit zuvor war er der Stellvertreter.

Die Corona-Pandemie hat sich auf die Einsatzhäufigkeit der blauen Helfer spürbar ausgewirkt, schildert er. Zu 28 Einsätzen wurden die Helfer von Januar bis Dezember alarmiert. Die Mitglieder hätten dies nicht unbedingt als größere Belastung empfunden, schildert er weiter. Den Mitgliedern habe der Einsatzdienst viel Spaß gemacht. Vor allem die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass die Mitglieder des Ortsverbandes häufig mit den blauen Einsatzfahrzeugen unterwegs waren. Immer wieder wurden die Helfer alarmiert, um Logistikaufgaben zur Verteilung wichtiger medizinischer Versorgungsgüter zu übernehmen.

Im Einsatz waren die Helfer aber auch nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Nach langen Regenfällen war hier die kleine Ahr mächtig angeschwollen und hatten Häuser, Straßen und Menschen mitgerissen. Längere Zeit waren die Calbenser hier mit Aufräumarbeiten beschäftigt, schildert der Chef der Ortsgruppe.

Welche Kraft Wasser hat, wissen die Mitglieder des Ortsverbandes. In den vergangenen Jahrzehnten hatten Elbe und Saale immer wieder gezeigt, welchen Schaden Hochwasser anrichten kann. Fünf Wochen waren die Calbenser an der Ahr im Einsatz.

Trotz der Einsatzhäufigkeit seien die Arbeitgeber der Helfer in den vergangenen Monaten sehr verständnisvoll für die Einsätze gewesen, hat Christian Reichelt erlebt. Wie bei den freiwilligen Feuerwehren sind die Helfer beim Technischen Hilfswerk ebenso freiwillig tätig. Werden sie alarmiert, übernimmt der Bund die Kosten des Arbeitgebers. Dabei sind die Mitglieder des Technischen Hilfswerkes in der Regel meist für einen längeren Zeitraum im Einsatz. Da sich die Mitglieder nicht nur aus der Stadt, sondern aus dem gesamten Kreisgebiet rekrutieren können, haben sie eine längere Alarmierungsphase.

Auf die Zahl der Einsatzkräfte hatte die Corona-Pandemie aktuell wenig Einfluss, freut sich der Ortschef außerdem. Die Zahl der Einsatzkräfte sei konstant geblieben. Allerdings habe der Ortsverband auch keine neuen Mitglieder begrüßen können. Wie bei anderen Hilfsorganisationen ebenso, mussten die Helfer monatelang im vergangenen Jahr auf die gemeinsame Ausbildung verzichten. Das war für die Mitglieder nicht immer einfach.

Ganz besonders hätten aber die Jugendlichen unter der Pandemie gelitten. Die Jugendarbeit wurde von der Bundesorganisation zuerst herunter gefahren, schildert der Ortschef. Dabei ist auch das THW in der Jugendarbeit engagiert, um daraus später Helfer für die Bundesorganisation zu gewinnen. Wie bei anderen Hilfsorganisationen auch, wissen die Helfer, dass Kinder und Jugendliche durch eine Mitgliedschaft in der Organisation früh geprägt werden und später dann oft in der Hilfsorganisation bleiben.

Wegen der Corona-Pandemie mussten die Veranstaltungen allerdings lange Zeit eingestellt werden und die Mitglieder konnten sich nicht treffen. Das bleibe nicht ohne Spuren, meint er. In Zukunft sei die Jugendgruppe wieder bestrebt, noch mehr junge Menschen in der Stadt und der Region anzusprechen und ihnen die Möglichkeit zu geben, einer sehr sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachzugehen. Immer wenn es darum geht, zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen oder nach verheerenden Unwettern und anderen Ereignissen aufzuräumen und die Schäden zu beseitigen, kommen die blauen Helfer des Technischen Hilfswerkes zum Einsatz. Dafür bilden sie sich umfangreich aus.


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